Praxiserfolg heute: Der Mitarbeiter im Fokus

Nichts ist so beständig wie die Veränderung. Was uns heute noch unmöglich erscheint, kann morgen bereits die Norm sein. Wirtschaft und Gesellschaft befinden sich im rasanten Wandel. Kein Wunder, dass zahlreiche Menschen, auch Führungskräfte, von diesen Umwälzungen überdurchschnittlich gefordert sind. Fast täglich stehen wir vor neuen Realitäten. Das Führungsverhalten und die Managementmethoden jedoch sind vielerorts noch dieselben wie vor zig Jahren.

Eine erfolgreiche Zukunft kann angesichts dieses rasanten Wandels nicht in der Wiederholung der Vergangenheit lie­ gen. Im Gegenteil. Wer in den Märkten von morgen mitma­chen will, braucht heute außergewöhnliche Orientierungs­ und Führungsinstrumente.

Ist gute Führung in Zukunft ein wirtschaftliches Muss?

Der Arbeitsmarkt hat sich in einen Arbeitnehmermarkt ver­ändert. Arbeitnehmer haben immer mehr die Wahl und su­chen sich Arbeitgeber mit einem guten Image am Markt. Zudem müssen die Arbeitsbedingungen gut mit den Vorstel­ lungen des Arbeitnehmers vereinbar sein.

Die Basis guter Unternehmensführung ist immer eine klare und transparente Organisation. Wer macht was? Oder viel­ leicht noch wichtiger: Wer darf was? Überprüfen und opti­mieren Sie regelmäßig Ihre Abläufe für bessere Ergebnisse. Darauf baut sich die persönliche Frage auf: Was führt mich? Wie gestalten Sie Ihre Führungsaufgaben, wie das Planen von Tätigkeiten bis zur Kontrolle und die erforderlichen An­passungen? Im Rahmen der Mitarbeiterführung hat die Etablierung einer Kultur anerkennenden und sachlichen Feed­backs höchste Priorität. Sie ist die Basis für ein gutes Miteinander und macht Teamarbeit erst möglich.

Führen und Entwickeln von Mitarbeitern dient dem wirt­ schaftlichen Erfolg des Unternehmens. Mitarbeiter sind die wichtigste Säule. Zur Erreichung der Unternehmensaufga­ben benötigen Sie Unterstützer sowie klar messbare und definierte Ziele. Achten Sie dabei auf eine gemeinsam getragene Unternehmenskultur. Mitarbeiter wollen stolz auf ihr Unternehmen und ihre Vorgesetzten sein. Helfen Sie also Ihren Mitarbeitern, sich für ein Ziel zu begeistern, das sie mit Stolz erfüllt. Unternehmerisches Denken wird unterstützt durch Zielvereinbarungen und regelmäßige Gespräche.

Wechseln Sie von der Beurteilung zur Förderung und helfen somit den Mitarbeitern, den „Mitunternehmern“, sich so oft wie möglich auszuzeichnen. Lob ist Nahrung für die Seele. Das spornt an. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter aus Fehlern zu lernen, um nicht bei der Rechtfertigung stehen zu bleiben. Sie als Führungskraft sorgen dafür, dass die Unterneh­mensziele nicht bloß auf dem Papier stehen, sondern auch in den Köpfen und Herzen Ihrer Mitarbeiter lebendig sind.

Kluge Führungskräfte übersehen keinen Anlass zum Loben

Echte Mitarbeiter im Sinne von Mitunternehmern wissen, dass Sie ein Recht haben, Fehler zu machen. Und auch die Pflicht daraus zu lernen. Daher ist eine gute Fehlerkultur, ne­ben der Kommunikationskultur, Grundvoraussetzung. Keine Angst vor Fehlern zu haben ist die beste Voraussetzung für Weiterentwicklung. Bei Fehlverhalten wird Tadel genauso erwartet wie Lob bei guten Leistungen. Bleiben diese aus, wird das als Führungsschwäche ausgelegt. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Wertschätzung. Hart in der Sa­ che und weich zum Menschen. Beachten wir den wert­schätzenden Ablauf im Kritikgespräch, so sehen wir die Per­son als ganzen Menschen und nicht nur seine einzelnen Verhaltensweisen. Nehmen wir dabei Verärgerung bei uns selbst wahr, so verarbeiten wir dennoch das Ergebnis persönlich im Sinne von „Ja“ zur vereinbarten Lösung.

Reine Fördergespräche sind ebenfalls die jährlichen individuellen Zielvereinba­ rungen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich angemessen darauf vorzubereiten und laden Sie förmlich dazu ein. Ideal ist es, wenn sich beide Seiten zu folgenden Themen vorbereiten: Aufgabenstellung, Ziele, Ergebnisse, Weiter­ entwicklung und Zusammenarbeit.

Hauptzweck von Führungsgesprächen ist die Motivation (zu neuen Zielen), we­niger die (Weiter­)Qualifizierung. Zufriedene und motivierte Mitarbeiter führen zu weniger Fluktuation und zu einem positiven Image. Gute Kommunikation und Zusammenarbeit motivieren, die persönlichen Ziele mit denen der Praxis zu ver­binden und umzusetzen.

Alles Gelingen hat sein Geheimnis. Alles Misslingen seine Gründe. Leben wir eine wertschätzende Unternehmenskultur mit dem Fokus auf pragmatischen Lösungen. Richten wir dafür unsere Aktivitäten konsequent auf die Bedürfnisse unserer Mitar­beiter und Kunden bzw. Patienten aus. Die persönliche Anteilnahme wirkt höchst verbindlich und steigert langfristig den Erfolg und die Freude in der Praxis.

(Quelle: KVZ aktuell, 2017)

 

 

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